Wir erklären dir, was du als Privatperson beim Thema Trading und Steuern in Österreich beachten musst und was es bei Prop-Trading zu beachten gibt. Seitdem Apps das Traden einfach machen und jeder innerhalb weniger Minuten einen Online-Account erstellen kann, fragen sich viele, wie diese Einkünfte zu besteuern sind.

Was ist Trading?

Als Trading bezeichnet man das rasche Kaufen und Verkaufen von Aktien, Optionen, Futures, CFDs oder auch Kryptowährungen. Das Ziel ist es in der Regel durch Kursschwankungen möglichst schnell Gewinne zu machen.

Die meisten Privatanleger verlieren beim kurzfristigen Trading Geld und es gelingt nur sehr wenigen damit über längere Sicht Gewinne zu machen. Egal ob du kurzfristiges Trading betreibst oder dir ein langfristiges Vermögen aufbauen möchtest, bei uns findest du steuerliche Informationen zu verschiedenen Strategien.

Was ist Prop-Trading?

Beim Prop-Trading (kurz für Proprietary Trading) setzt ein Unternehmen seine eigenen Geldmittel und eigenes Personal für den Handel mit Finanzinstrumenten (z.B. Aktien, Derivate, etc.) ein.

Solche Unternehmen verdienen ihr Geld meist neben dem Trading mit dem Angebot von kostenpflichtigen Kursen und Ausbildungen.

Wie erkenne ich, ob ein Prop-Trading Anbieter seriös ist?

Wir empfehlen vorsichtig zu sein und Rezensionen des Anbieters zu lesen, bevor man sich registriert. Auch die Warnhinweise der deutschen BaFin und der österreichischen FMA können Aufschluss darüber geben, ob eine Firma seriös ist. Spätestens wenn eine der beiden Behörden eine Warnung rausgibt, solltest du die Finger davon lassen.

Solche Warnungen lassen sich sehr einfach und schnell recherchieren:

Finanzmarktaufsicht (FMA) Österreich

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Deutschland

Generell solltest du dich fragen, ob das Unternehmen sein Geld wirklich mit dem Trading verdient, oder nicht doch eher mit den teuren Kursen und Gebühren, die du bezahlst.

Wie wird Trading in Österreich besteuert?

Wenn du nur mit deinem Privatvermögen tradest und auch sonst nicht als gewerblicher Trader auftrittst, dann handelt es sich in der Regel um private Vermögensverwaltung. Das heißt, je nachdem, was du tradest, werden deine Gewinne mit 27,5% KESt oder mit dem normalen Einkommensteuertarif besteuert.

Eine vereinfachte Übersicht findest du hier:

FinanzinstrumentSteuersatz
Aktien27,50%
Anleihen27,50%
ETFs, Fonds27,50%
Unverbriefte Derivate auf Aktien (z.B. Hebelprodukte)Tarif 0% bis 55%
Börsengehandelte Optionen27,50%
Börsengehandelte Futures27,50%
nicht börsengehandelte Optionen (haben idR keine ISIN)Tarif 0% bis 55%
nicht börsengehandelte Futures (haben idR keine ISIN)Tarif 0% bis 55%
ForexTarif 0% bis 55%
CFDsTarif 0% bis 55%
Kryptowährungen (iSd. §27b)27,50%
NFTsTarif 0% bis 55%

Wenn du dir nicht sicher bist, wie dein Trading zu besteuern ist, kannst du deinen Fall gerne mit uns in einer Online-Steuerberatung für Kapitalvermögen besprechen!

Gerade bei Personen, die mit zahlreichen unterschiedlichen Assets traden, kann die steuerliche Behandlung schnell kompliziert werden, und ist immer im Einzelfall zu prüfen.

Steuern auf gewerbliches Trading in Österreich

Falls du gewerblich einzustufen bist, ändert sich die steuerliche Beurteilung. Da im gewerblichen Bereich immer Einzelfälle zu beurteilen sind, empfehlen wir dir für genauere Auskünfte und eine Einschätzung deines individuellen Falls eine Online-Steuerberatung bei uns zu buchen:

Wie wird Prop-Trading in Österreich besteuert?

Als Prop-Trader handelst du nicht mit eigenem Geld, sondern bist üblicherweise für ein bestimmtes Unternehmen tätig. Ob du im Rahmen eines Dienstverhältnisses oder als Selbstständiger tätig wirst, hängt von den jeweiligen vertraglichen Abmachungen und den gelebten Umständen ab und ist im Einzelfall zu beurteilen.

Deine Provision, die du erhältst, ist im Normalfall aber nicht mit 27,5% sondern mit dem normalen Einkommensteuertarif (0% bis 55%) zu besteuern. Da auch hier jeder Einzelfall für sich zu beurteilen ist, bitten wir dich für genauere Auskünfte und eine Einschätzung deines Falls einen Online Termin zu buchen.

Muss ich auch eine Steuererklärung abgeben, wenn ich beim Trading nur Verluste gemacht habe?

Wenn du leider kein Glück beim Trading hattest und nur Verluste gemacht hast, dann musst du diese nicht in die Steuererklärung aufnehmen. Jedoch könnte es Möglichkeiten zum Verlustausgleich geben. Lies auch hier weiter: KESt Verlustausgleich in Österreich: Tipps und Beispiele

Achtung!

Du kannst nicht alle Verluste mit allen Gewinnen ausgleichen. Hast du beispielsweise mit CFDs sehr hohe Verluste gemacht, aber mit Aktien kleinere Gewinne, heißt das nicht unbedingt, dass aufgrund der hohen Verluste keine Steuer zu zahlen ist. Da diese beiden Einkünfte nicht miteinander ausgeglichen werden können, musst du auf die Aktiengewinne trotzdem Steuern bezahlen. Daher sollte es trotzdem notwendig sein eine Steuererklärung abzugeben.

Bist du dir unsicher, ob du eine Steuererklärung abgeben musst, kannst du einfach einen Call bei uns buchen:

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Du möchtest dich genauer über ein Thema informieren? Du kannst gerne einen Termin bei unseren Steuerexpert:innen buchen: flexibel vor Ort in Graz oder online für ganz Österreich – wir richten uns nach deinen Bedürfnissen!


Disclaimer: Diese Information gibt bloß einen ersten Überblick und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie kann ein ausführliches und individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Enzinger Steuerberatung übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit dieser Information.