Die Republik Österreich bietet seit 2023 den Bundesschatz neu als Anlageform an. Mit dem Bundesschatz veranlagt man sein Geld direkt bei der Republik Österreich. Welche Steuern du auf Zinsen aus dem Bundesschatz zahlen musst und auf welche Details du noch achten solltest, erklären wir hier!

Wie investiert man in den Bundesschatz der Republik Österreich?

Die Website https://www.bundesschatz.at/ ist eine Seite der Republik Österreich, auf der ganz einfach nach kurzer Registrierung mittels ID-Austria sogenannte „Bundesschatzscheine“ gekauft werden können.

Welche Vorteile bietet der neue Bundesschatz ab 2023?

Der Bundesschatz gilt als sichere Anlageform und ist ähnlich einem Sparkonto fix verzinst und damit eine gute Alternative zum klassischen Sparbuch.

Ist der Kauf von Bundesschatzscheinen mit einer Einlagensicherung abgesichert?

Eine direkte Einlagensicherung gibt es nicht, da der Vertragspartner die Republik Österreich ist. Die Einlagensicherung gilt nur für Banken. Die Republik Österreich wirbt beim Bundesschatz mit 100% Sicherheit, da der Staat über eine sehr hohe Bonität verfügt.

Zinsen, Laufzeiten und Gebühren beim Bundesschatz in Österreich

Die Laufzeit beträgt je nach gewähltem Produkt beim Bundesschatz zwischen 1 Monat und 10 Jahren. Das ist ein klarer Vorteil gegenüber klassischen Staatsanleihen, die normalerweise Laufzeiten zwischen 5 und 10 Jahren aufweisen.

Zinsen werden am Ende der Laufzeit ausbezahlt – wenn die Laufzeit länger als ein Jahr ist, erfolgt die Zinsberechnung mit Zinseszinsrechnung.

Beim Bundesschatz fallen keine Gebühren, Spesen oder Kosten an.

Können Bundesschatzscheine auch weiterverkauft werden?

Nein, anders als bei der klassischen Staatsanleihe, die über Banken und Broker erworben werden kann, ist kein Börsenhandel vorgesehen. Es ist daher eher vergleichbar mit einem Festgeld-Sparkonto.

Bundesschatz: Kann ich mein Geld auch vor Ablauf der Laufzeit zurückbekommen?

Ja, eine vorzeitige Tilgung ist möglich, allerdings erhält man dann auch geringere Zinsen. Das investierte Kapital bleibt aber zur Gänze erhalten.

Wie werden die Zinsen aus dem Bundesschatz bei Privatanlegern besteuert?

Die Zinsen aus den Bundesschatzscheinen werden für Privatanleger mit 27,5% KESt endbesteuert. Das heißt du bekommst die Zinsen abzüglich Steuer ausbezahlt und musst sie auch nicht mehr in der Steuererklärung angeben.

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Kann ich auch Bundesschatzscheine für den investitionsbedingten Gewinnfreibetrag kaufen?

Ja, die Bundesschatzscheine zählen auch als Wertpapiere für den investitionsbedingten Gewinnfreibetrag. Damit könnte es eine interessante Alternative für sonst ebenfalls sehr konservative Anlageprodukte sein. Außerdem ist der Ankauf ohne Bankdepot möglich und kann ganz einfach selbst nach Registrierung mittels ID-Austria durchgeführt werden.

Was ist der investitionsbedingte Gewinnfreibetrag in Österreich?

Der investitionsbedingte Gewinnfreibetrag (Gewinnfreibetrag) ist eine Steuerbegünstigung in Österreich, die bestimmten Steuerpflichtigen, wie etwa Einzelunternehmer:innen und Personengesellschaften, gewährt wird, um Investitionen zu fördern.

Unabhängig von Investitionen können alle Steuerpflichtigen, die Einkünfte aus Gewerbebetrieb, selbständiger Arbeit oder Land- und Forstwirtschaft erzielen, einen Grundfreibetrag von 15% des Gewinns, maximal jedoch 4.500 Euro (2024), geltend machen. Übersteigt der Gewinn den Betrag, auf den der Grundfreibetrag angewendet wird, können zusätzliche 13% als investitionsbedingter Gewinnfreibetrag in Anspruch genommen werden, sofern entsprechende Investitionen in begünstigte Wirtschaftsgüter getätigt werden. Als solche begünstigten Wirtschaftsgüter gelten auch Bundesschatzscheine, sofern diese 4 Jahre gehalten werden.

Was muss ich beim investitionsbedingten Gewinnfreibetrag beachten?

Achtung! Damit es zu keiner Nachversteuerung kommt, müssen die Wertpapiere mindestens 4 Jahre (stichtagsgenau) gehalten werden. Wird vorher verkauft, ist zwingend nochmal ein geeignetes Wertpapier nachzukaufen. Das heißt, wenn man beispielsweise nur 3-monatige Bundesschatzscheine kauft, muss man alle drei Monate wieder neue kaufen um eine Nachversteuerung zu verhindern.

Empfehlenswert wäre es gleich einen Bundesschatzschein mit 4-jähriger Laufzeit zu kaufen, um eine Nachversteuerung mit Sicherheit zu vermeiden.

Für den investitionsbedingten Gewinnfreibetrag empfehlen wir den Kauf bis spätestens Mitte Dezember abzuschließen, damit die Bundesschatzscheine bis 31.12. gezeichnet sind und auch tatsächlich für den investitionsbedingten Grundfreibetrag herangezogen werden können.

Wie werden Alternativen zum Bundesschatz besteuert?

Wenn du mehr zur Besteuerung anderer Anlageformen wissen willst, bist du bei uns genau richtig – lies hier weiter:

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Disclaimer: Diese Information gibt bloß einen ersten Überblick und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie kann ein ausführliches und individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Sie wurde auf Basis der öffentlich verfügbaren Informationen (bundesschatz.at Stand 10.05.2024) erstellt. Enzinger Steuerberatung übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit dieser Information.