ETF Steuern in Österreich: Worauf solltest du beim Versteuern von ETFs und Investmentfonds in Österreich achten? Unsere Expert:innen für die Besteuerung von Kapitalvermögen informieren dich gerne – zur individuellen Beratung geht’s hier!

Was ist ein ETF?

Als ETF (= Exchange Traded Fund) wird ein Aktienfonds bezeichnet, der den Wert eines gewissen Indexes nachbildet.

Das heißt ein ETF auf den österreichischen ATX (beinhaltet die 20 größten österreichischen börsengehandelten Unternehmen) bildet den Kursverlauf des ATX ab.

Damit kannst du als Investor:in dein Risiko streuen, da du nicht Aktien jedes einzelnen der 20 Unternehmen kaufen musst, sondern nur einen Fondsanteil eines ETF der den ATX abbildet.

Als Privatanleger:in kann man auf diese Art schon mit geringen Beträgen breit investieren und in den Markt einsteigen.

Was ist ein ETF Sparplan?

Bei einem ETF Sparplan wird regelmäßig (meist monatlich) ein fixer Betrag verwendet um damit Anteile an einem ETF zu kaufen. Viele Banken und Broker bieten Sparpläne ohne zusätzliche Orderkosten oder zu vergünstigten Konditionen an.

Durch den regelmäßigen Kauf ist der Kurs zum Zeitpunkt des Kaufs weniger entscheidend, da man über die Zeit zu einem Durchschnittspreis kauft.

Thesaurierende ETFs oder ausschüttende ETFs: Was ist der Unterschied?

Ein ausschüttender ETF bezahlt laufend Dividenden aus. Das bedeutet, dass du regelmäßig Geld auf dein Konto ausbezahlt bekommst.

Bei einem thesaurierenden ETF werden die Dividenden sofort verwendet, um weitere Anteile zu kaufen. Du bekommst die Dividenden nicht ausbezahlt. Steuer fällt auf diese Dividenden dennoch an – lies unten weiter!

Was ist ein Investmentfonds?

Ein Investmentfonds ist grundsätzlich ebenfalls die Zusammenfassung mehrerer Einzelaktien zu einem Fonds, der dann wieder in Anteilen erworben werden kann.

Ein ETF ist daher auch ein Investmentfonds, aber nicht jeder Investmentfonds ist ein ETF. Bei den meisten Investmentfonds übernimmt ein Fondsmanager die Auswahl der Aktien und Anleihen, die darin enthalten sind. Dafür bekommt der Fondsverwalter dann auch ein entsprechendes Honorar und in den meisten Fällen auch einen Anteil am Erfolg.

Es gibt mittlerweile aber auch Fonds die von Computern bzw. künstlicher Intelligenz gemanagt werden. Auch ein klassischer Investmentfonds bietet Privatanlegern eine gute Möglichkeit günstig breit zu investieren, allerdings fallen meist höhere Gebühren als bei reinen ETFs an.

Wie werden ETFs und Investmentfonds in Österreich versteuert?

Als Steuerberater:innen können wir dir natürlich keine Investmentberatung anbieten, wir erklären dir aber in den nächsten Abschnitten auf welche Dinge du dabei aus steuerlicher Sicht achten solltest. Du willst deinen individuellen Fall besprechen? Nutze unsere Online-Steuerberatung zu Kapitalvermögen für ganz Österreich: einfach Termin buchen!

Grundsätzlich werden Fonds in Österreich wie Aktien und Anleihen mit der Kapitalertragsteuer (KESt) besteuert. Das heißt, wenn du einen Fondsanteil mit Gewinn verkaufst, dann fällt dafür 27,5% KESt vom Gewinn an.

Kaufst du zum Beispiel um EUR 100,- einen Fondsanteil und verkaufst ihn ein paar Monate später für EUR 150,- dann fällt dafür KESt in Höhe von EUR 13,75 an.

Wenn du einen Anteil an einem ETF oder Investmentfonds haltest, dann bekommst du in der Regel auch laufend anteilige Dividenden aus den Aktien, die im Fonds enthalten sind. Dafür fällt ebenfalls KESt in Höhe von 27,5% an.

Zusätzlich gibt es bei Investmentfonds und ETFs auch noch die sogenannten „ausschüttungsgleichen Erträge“. Darunter versteht man Erträge, die dir zuzurechnen sind aber nicht zufließen. Beispielsweise Erträge aus Kapitalmaßnahmen oder anderen Veränderungen in der Zusammensetzung des Fonds oder Dividenden, die nicht ausgeschüttet sondern reinvestiert werden.

Beachte!

Es kann also auch sein, dass du Steuer bezahlen musst, obwohl dir gar keine Dividende zufließt. Das ist zum Beispiel bei thesaurierenden Fonds der Fall, die für dich die Dividenden direkt wieder in neue Fondsanteile investieren.

ETF: Wann und wie Steuern in Österreich zahlen

Zusammengefasst gibt es mehrere Fälle in denen Steuern anfallen können, was für Privatanleger:innen dann recht schnell komplex werden kann. Daher gehen wir nun auf die wichtigsten Unterscheidungen und typische Probleme ein.

ETF steuereinfach: Kann ich in ETFs und andere Fonds investieren ohne mich um Steuern kümmern zu müssen?

Ja, das ist ganz einfach möglich, indem du dich für einen Broker oder eine Bank in Österreich entscheidest. Dann nennt man das Depot „steuereinfach“, was bedeutet, dass die Bank oder der Broker sich um die gesamte Besteuerung kümmern muss.

Du als Privatanleger:in bekommst dann nur deine Abrechnungen und Dividendenzuflüsse und musst dich um nichts kümmern. Du brauchst dann auch nicht unbedingt einen Steuerberater.

Sehr sinnvoll ist eine Steuerberatung hingegen, wenn du deine KESt vor Jahresende optimieren möchtest. Du kannst gerne unsere praktische Online-Steuerberatung für ganz Österreich nutzen – unsere Leistungen sind steuerlich absetzbar, kostentransparent und flexibel.

Wie Verlustoptimierung funktioniert, haben wir für dich in eigenen Blogbeiträgen zusammengefasst:

KESt Verlustausgleich in Österreich: Tipps und Beispiele

Krypto Verluste gegenrechnen: Steuerliche Optimierung von Krypto-Einkünften in Österreich

ETF Steuer Österreich: Ausländischer Broker oder ausländische Bank

Viele investieren über ausländische Broker oder Banken, da diese manchmal eine größere Auswahl an Produkten bieten, etwas günstiger sind oder die App besonders einfach gestaltet ist.

Das Problem dabei ist aber, dass ausländische Broker und Banken keine Steuern für dich einbehalten müssen und du dich dann selbst darum kümmern musst. Das wird schon bei wenigen ETF Positionen oder anderen Fondsanteilen sehr komplex und für einen Privatanleger:innen kaum bewältigbar.

In den meisten Fällen wirst du nicht um eine Steuerberatung herumkommen, was dann mit höheren Kosten verbunden ist. So kann es leicht sein, dass ein günstigerer Broker mit geringeren Gebühren zu hohen Steuerberatungskosten führt, die dann wiederum deine Gewinne auffressen.

Tipp!

Wir empfehlen daher grundsätzlich für ETFs und Investmentfonds österreichische Banken und Broker zu verwenden, da das für dich die einfachere und günstigere Variante ist.

Nichtmeldefonds: Was ist ein schwarzer Fonds?

Investmentfonds und ETFs können in Österreich ihre Steuerdaten an die Kontrollbank melden, die diese Daten dann einheitlich veröffentlicht.

Macht ein Fonds das nicht, dann spricht man von einem sogenannten „schwarzen Fonds“ oder „Nichtmeldefonds“. Das ist für dich vor allem dann wichtig, wenn du einen ausländischen Broker verwendest, da du dich dann selbst um die Steuer kümmern musst.

Wenn du einen schwarzen Fonds bei einem ausländischen Broker hältst, dann empfehlen wir dir jedenfalls eine:n Steuerberater:in mit deinen Steuererklärungen zu beauftragen.

Was müssen Unternehmen und GmbHs in Österreich bei der Anlage in ETFs steuerlich beachten?

Wenn du im Rahmen deines Unternehmens oder mit einer GmbH in ETFs oder Investmentfonds investierst, dann wird es etwas komplizierter.

Ob der Steuersatz von 27,5% anwendbar ist und worauf sonst noch zu achten ist, ist leider sehr stark vom Einzelfall abhängig. Dafür würden wir dir jedenfalls empfehlen einen Termin mit unseren Steuerexpert:innen zu buchen. Vereinbare einfach einen Termin für eine Online-Steuerberatung oder schick uns eine unverbindliche Anfrage!

So löst du deinen individuellen Fall!

Zusammengefasst sind ETFs eine gute Möglichkeit relativ günstig breit zu investieren und so weniger Risiko ausgesetzt zu sein. Fakt ist aber, dass es steuerlich doch etwas komplizierter werden kann und gerade bei der Verwendung ausländischer Broker ein:e Steuerberater:in zugezogen werden sollte.

Verwendest du aber einen österreichischen Broker, dann erledigt dieser das komplette Steuerthema für dich und du musst dich um nichts kümmern. Sollten aber mal Verluste anfallen oder du möchtest dich genauer über das Thema informieren, kannst du dir gerne einen Termin bei unseren Steuerexpert:innen buchen: flexibel vor Ort in Graz oder online für ganz Österreich – wir richten uns nach deinen Bedürfnissen!

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Disclaimer: Diese Information gibt bloß einen ersten Überblick und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie kann ein ausführliches und individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Enzinger Steuerberatung übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit dieser Information.